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© by ROBERT REIS |
Photography
Der Künstler Robert Reis, geboren 1949, verbrachte viele Jahre seines Lebens als Wanderer zwischen den Welten. Er wohnte in verschiedenen Orten in Nord- und Süddeutschland, unterbrochen von erlebnis- und eindrucksintensiven Reisen in Europa. Heute lebt und arbeitet er in Bremervörde und Baden-Baden. Robert Reis bezeichnet sich mit Nachdruck als „Autodidakt“, als jemand, der seine Profession, seine Kunst selbst erarbeitet hat. Dieses entspricht seinem äußeren Lebenslauf mit kaufmännischer Ausbildung und langjähriger freiberuflicher Tätigkeit in der professionellen Fotografie, als auch seiner künstlerischen Entwicklung. Sein Werdegang wurde geprägt durch die Begegnung mit der Malerei, mit Malerfreunden, besonders durch die langjährige Freundschaft mit dem chilenischen Künstler Carlos Gonzalez Yanez. Sie eröffneten ihm das Spektrum, die Möglichkeiten und Ausdrucksformen der Bildenden Kunst. Sein Schaffen zeugt von diesem unbedingten Freiheitsdrang. Er läßt sich nicht einschnüren in das Korsett der künstlerischen Gefolgschaft, in die Begrenzungen und Möglichkeiten der Fotografie. „Er beschränkt“ sich einerseits auf schlichte schwarz/weiß Aufnahmen oder erweitert andererseits sein Spektrum durch Montagen, bei denen sich Bildgründe in surrealer Weise überlagern. Er verliert sich dabei nicht in technischen Finessen, die er bei seiner Erfahrung in der glitzernden Werbewelt perfekt beherrscht. Sie sind Mittel zum Zweck, nicht weiter erwähnenswert, selbstverständliche Arbeitsmittel zur Umsetzung einer Bildidee. Robert Reis fotografiert Menschen, setzt sie gekonnt ins Bild. Seine Aufnahmen von alten Menschen entstehen schnell und unbemerkt. Ohne künstliche Pose stellen sie nicht bloß, wahren den Respekt vor dem Gegenüber. Ihre Ästhetik, transformiert aus der Modefotografie, verleiht den Spuren eines gelebten Lebens Würde und Schönheit. Über dem feinen Pelzkragen und unter dem schnittigen Hut schaut nicht ein junges hübsches Mädchen hoffnungsfroh in die Zukunft, sondern ein feinziseliertes Gesicht einer alten Dame scheint nachdenklich in einer anderen Zeit versunken. Reis interessiert sich für Menschen, schöne, unscheinbare, exotische, junge, alte Menschen von nebenan. Sie sind ihm wichtig, ihre Gesichter, Mienen, Emotionen. Über die äußere Hülle hinaus will er die Facetten ihrer Stimmungen, den inneren Kern ihrer Persönlichkeit erspüren und mit der Fotografie zum Ausdruck bringen. Menschenbilder sind Schwerpunkt seines gestalterischen Werkes. Er nähert sich seinen Modellen mit Einfühlsamkeit und Bewußtsein für Ihre Individualität, sucht und sieht das Besondere im Einzelnen. Er öffnet seinen Blick, seine Empfindungen, sich selbst, und ermöglicht so ein Vis-à-Vis der Gefühle, das sich in seinen Portraits widerspiegelt. Der Künstler Robert Reis schafft durch seine künstlerische Arbeit beseelte Bilder.
Luise Del Testa
The artist Robert Reis, born in 1949, spent many years of his life as a traveller between the worlds. He lived in different places in North- and South Germany, interrupted by experience-intensive and impression-intensive trips in Europe. Today he lives and works in Bremervörde and Baden-Baden. Robert Reis calls himself forcefully „autodidact“, as somebody who has compiled his profession and his art himself. This corresponds to his external curriculum vitae with business education and more for many years freelance activity in the professional photography as well as his artistic development. His professional career was stamped by the meeting with the painting, with painter‘s friends, particularly the long-standing friendship with the Chilean artist Carlo Gonzalez Yanez. They opened the spectrum, the possibilities and forms of expression of the fine art. His creating testifies from this unconditional desire for freedom. He cannot be cut into in the corset of the artistic allegiance, in the limitations and possibilities of the photography. „He limits himself“ on the one hand to simple black-white photos or, on the other hand, he extends his spectrum by assemblies which picture groundings overlap in surreal manner. Besides, he does not lose himself in technical finesse which he controls with his experience in the glittering advertising world perfectly. They are a means to an end, not further worth mentioning, but natural working by transforming a picture idea. Robert Reis takes a photo of people, he places capably in the picture. His admissions of old people originate fast and unnoticed. Without artificial pose they do not show up, protect the respect for the opponent. Their aesthetics, transformed from the fashion photograph, lends to the tracks of a lived life dignity and beauty. About the fine fur collar and under the sleek hat not a young pretty girl looks hope-gladly in the future, but a fine-chased face of an old lady seems submerged thoughtfully in another time. Reis is interested in person, nice, insignificant, exotic, young, old people from next door. They are important - her faces, looks, emotions. More than to follow the external cover he wants to express the facets of her moods, sense the internal core of her personality and embody by his photography. Images of people are a main focus of his formative work. He approaches his models with empathy and consciousness for their individuality, he looks and sees the special in detail. He opens his look, his sensations, opens himself and allows a vis à vis of the feelings reflected in his portraits. The artist Robert Reis creates inspired pictures by his artistic work.
Luise Del Testa